Page 75 - KANADA Magazin
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INSIGHT
1_ Fette Beute: Schwarzbär an
der Küste bei Port Hardy. wandernde Porcupine-Herde ist First Nation, sagt es und stapft los. es sich natürlich leisten, schließlich Nordwest-Saskatchewan und den
mit 200.000 Tieren die größte und Immer am Flussufer entlang zu einem ist der Verkehr hier meistens gleich Northwest Territories.
2_ Bisons in ihrer legt alljährlich gut 2.400 Kilometer kleinen Wasserfall im Regenwald, wo null. Mit dem massiven, gehörnten Am ehesten sind sie entlang
angestammten Heimat:
den Prärien Manitobas. zurück – das schafft kein anderes sich die Schwarzbären zur Lachsjagd Kopf, dem gewaltigen muskelbe- der Straßen am Great Slave in den
Landsäugetier. einfinden. packten Nacken und der zotteligen NWT zu sehen sowie im Grasslands
Ihre jährlichen Routen sind zwar Schwarzbären gibt es fast überall dunkelbraunen Mähne sehen die im Natio nal Park in Saskatchewan
ter ihr Glück nicht fassen. Plötzlich nicht vorhersagbar, doch die besten in Kanada. In British Columbia und Schnitt über 700 Kilogramm schwe- und am Alaska Highway auf Höhe
kommt Bewegung in die Herde. Wer Chancen, Herden zu sehen, bieten Alberta sind die Chancen, ihnen zu ren Bisons aus wie Besucher aus der der Liard River Hot Springs in BC.
oder was in einer Karibuherde das sich im Winter entlang der High- begegnen, wohl am größten. Angst Steinzeit. Weitere gute Gelegenheiten bieten
Signal zum Aufbruch gibt, darüber ways im Yukon. Am Alaska Highway vor einem Treffen oder gar Panik Einst zogen 30 bis 50 Millio- der Elk-Island-Nationalpark sowie
wird seit Langem gerätselt. Immer in der Nähe von Watson Lake sind ist unbegründet, doch Respekt ist nen dieser wuchtigen Tiere durch der Banff-Nationalpark in Alberta.
mehr Tiere brechen nun auf zu ihren Sichtungen der Carcross-Herde mög- angesagt. Das gilt erst recht für die die Prärie, im späten 19. Jahrhun- Im Norden des Riding-Mountain-
Kalbungsgründen. Am Ende sieht es lich, während die Finlayson-Herde in an ihrem Buckel erkennbaren Grizz- dert wurden sie vor allem in den Nationalparks in Manitoba lebt eine
aus, als sei das Tal selbst in Bewegung. der Nähe des Campbell Highway zu lybären. USA fast ausgerottet. Heute gibt Bisonherde in der Lake Audy Bison
Karibus sind die Rentiere Nord- überwintern pflegt. Kanada, davon gut 15.000 in British es wieder kleine Herden in British Enclosure – Begegnungen sind dort
25.000 der großen Bären leben in
Foto: Destination BC/Reuben Krabbe hohen Norden Kanadas zu Hause. Highway aus sehen. In Baker Lake, kanadischen Grenze nur noch knapp Der wohl größte Wolf Foto: Travel Manitoba
garantiert. |
amerikas. Etwas kleiner als ihre
In den Northwest Territories kann
Columbia und Alberta, Süd- und
man sie am ehesten vom Dempster
Columbia, während es südlich der
skandinavischen Vettern, sind sie im
Cambridge Bay, Chesterfield Inlet
1.500 Bären gibt. Beste Chancen auf
Kleinere Herden findet man auch
Kanadas schmückt ein Gebäude
und Repulse Bay in Nunavut beste-
Sichtung bestehen in den Natio-
im Süden, etwa im Parc national de
in Thompson, Manitoba.
drucksvoll sind ihre Wanderungen
Norden von British Columbia, vor
schen Guides auf die Pirsch zu gehen
1 Gaspésie in Québec. Besonders ein- hen Möglichkeiten, mit einheimi- nalparks Banff und Jasper sowie im
und die faszinierende Wanderung
zwischen den Winter- und Sommer-
allem während der Lachssaison Ende
gründen. Viele Tausend Tiere sind der Karibuherden aus nächster Nähe August bis Anfang September.
dann unterwegs, mit einem Strom mitzuerleben. Weitere rund 7.000 Grizzlybären
Anbieter auf Vancouver Island füh- weiterer Tiere im Gefolge, allen streifen durch den Yukon. Die beste
ren zu den Schwertwalen, die man voran Wölfe, Füchse, Steinadler und HERREN DER WÄLDER: Aussicht, sie zu erleben, bieten sich
mit etwas Glück sogar vom Ufer aus Grizzlybären. BÄREN bei Fahrten auf der Haines Road,
sehen kann. Im Yukon wandern die Tiere im „Sag ihnen Bescheid, dass du kommst! dem Dempster Highway sowie der
Ein seltenes Erlebnis bietet Nuna- Frühjahr von den Wäldern im Süden Gib ihnen Raum, und keine hastigen Atlin Road. Eine kanadische Beson-
vut im hohen Norden. Dort können zu ihren Kalbungsgründen in der Bewegungen! Fischen und fressen derheit sind schließlich die nur im
in der Region um Baffin Island, etwa Tundra im Norden. Die zwischen – das ist alles, was sie wollen.“ Der Regenwald von British Columbia
an den Küsten vor Arctic Bay, Pond dem Norden des Yukon und Alaska Bärenführer, ein Mitglied der hiesigen vorkommenden Kermodebären,
Inlet oder Resolute Bay, die sel- auch Geisterbären genannt. Eigent-
tenen Narwale beobachtet werden. lich Schwarzbären, tragen sie dank
Die Einhörner der Meere passieren einer seltenen Genmutation ein
dort, sobald das Meereis schmilzt, in weißes bis cremefarbenes Fell.
großen Gruppen Baffin Island und Foto: Travel Manitoba Ein solches Tier aus dem nebel-
ziehen Richtung Norden. verhangenen Regenwald auf-
DIE RENTIERE tauchen zu sehen, ist tatsächlich Abenteuer in Kanadas Norden: Wölfe
magisch. Kein Wunder, dass sich
NORDAMERIKAS: KARIBUS die dort ansässigen First Nations
Bilder von gigantischen Herden kennt viele Geschichten über den Kermo- Sie gehören zwar nicht zu den Big Five Nordamerikas, trotzdem steht
man sonst nur aus Afrika – doch es debären erzählen. Auf geführten der Wunsch nach einer Begegnung mit Wölfen häufig ganz oben auf der
gibt sie auch im Norden Kanadas, Wanderungen können Besucher den Wunschliste der Tiersichtungen. Einmal das Heulen eines Wolfes in der
zum Beispiel im Ivvavik-National- Tieren lauschen: Von Klemtu aus Finsternis hören. Am Lagerfeuer sitzen und lauschen, wie das markante
park im Nordwesten des Yukon: So organisieren die indigenen Gemein- Geheul sich in unendlicher Wildnis verliert. Gänsehaut. Nichts symbolisiert
weit das Auge reicht, sind Karibus zu schaften Touren mit hoher Sich- die kanadische Wildnis mit vergleichbarer Intensität, kein anderes Tier wird
sehen. Die grauen, hirschähnlichen tungswahrscheinlichkeit. mit Abenteuergeschichten aus Kanadas hohem Norden stärker assoziiert.
Tiere mit stangenartigem Geweih Bis vor 200 Jahren waren sie weit verbreitet, doch Jagd und Lebensraum-
stehen in den Tälern, an den Hän- ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT: verlust haben sie in die dünner besiedelten Regionen im Norden zurück-
gen, auf den Bergplateaus. Es müssen BISONS gedrängt. Es gehört viel Glück dazu, sie dort zu Gesicht zu bekommen. Im
Tausende sein, vielleicht sogar Zehn- Das massige Tier steht mitten auf Süden des Ahornlands können Wölfe in großen Wildparks beobachtet wer-
tausende. dem Mackenzie Highway in den den, wie etwa im Parc Oméga in Québec, im Wolf Centre im Haliburton
Wenn die Porcupine-Herde durch 2 Northwest Territories und rührt Forest and Wildlife Reserve in Ontario und im Northern Lights Wildlife Wolf
die Region zieht, können Beobach- sich nicht von der Stelle. Das kann Centre in British Columbia.
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